Antiziganismus ist von allen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeiten die, welche in allen Umfragen am stärksten ausgeprägt ist. Dies betrifft alle Lebensbereiche von Menschen, die als Sinti und Roma identifiziert werden.
Antiziganismus in deutschen Schulen manifestiert sich auf vielfache Weise und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Bildungschancen betroffener Kinder. Rassistisches Mobbing durch Mitschüler*innen und teilweise diskriminierendes Verhalten von Lehrkräften verstärken Vorurteile und stigmatisieren Schüler*innen mit Rom*nja- oder Sinti*zze-Hintergrund. Der Ausschluss von grundlegenden Bildungsangeboten wie Schul- und Kitaplätzen führt außerdem dazu, dass Kinder strukturell benachteiligt werden. Beschulungspraktiken wie die Willkommensklassen versuchen, das Problem anzugehen, werden aber teilweise als segregiert angesehen. Eine umfassende Auseinandersetzung mit diesen Mechanismen ist entscheidend, um eine gerechte Bildungsgestaltung zu ermöglichen.
Gemeinsam mit unserem Gast Guillermo Ruiz Torres diskutieren wir im Rahmen der Labora Lecture über die aktuelle Lage sowie über Wege, um Diskriminierungen entgegenzuwirken. In seinem Input geht Guillermo Ruiz Torres besonders auf folgende Themen ein:
- Grundzüge des Antiziganismus in der deutschen Gesellschaft
- Strukturelle, individuelle und institutionelle Antiziganismus an der Schule
- Mögliche Handlungsstrategien
Dies wird durch kurze Inputs von aus den Studien und der Beratungsarbeit von Minor ergänzt und im Kreis der eingeladenen Expertinnen und Experten diskutiert.