Mehr als 30 Jahre nach dem Neustart der deutsch-polnischen Beziehungen wird viel über deren schlechten Zustand auf politischer Ebene diskutiert. Die letzten deutsch-polnischen Regierungskonsultationen liegen 5 Jahre zurück. Auf EU-Ebene divergieren Polen und Deutschland in vielen Fragen. Auch der gemeinsame Wunsch zur Unterstützung der Ukraine führt nicht immer zu einer reibungsarmen Zusammenarbeit.
Gleichzeitig arbeiten viele Institutionen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit seit drei Jahrzehnten an der Verbesserung der Beziehungen zwischen unseren Nachbarländern. Der Bund und die meisten Bundesländer verfügen inzwischen über Polonia-Beauftragte. Eine vielfältige Szene an polnischen Migrantenorganisationen arbeitet für die große polnischstämmige Community.
Gemeinsam mit unserem Gast Irene Hahn-Fuhr, Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, diskutieren wir im Rahmen der Labora Lecture über den Stand der deutsch-polnischen Beziehungen und der Partizipation der Polonia in Deutschland. In ihrem Input wird Irene Hahn-Fuhr besonders auf folgende Themen eingehen:
- Wie sind die Institutionen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit konstruiert und welche Folgen für die aktuelle Wirkung der Institutionen ergeben sich daraus?
- Welche Weiterentwicklung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit wären anzugehen?
- Welche Impulse für die deutsch-polnische Zusammenarbeit ergeben sich aus den Wahlen in Polen?
Dies wird durch kurze Inputs von aus den Studien und der Beratungsarbeit von Minor ergänzt, u. a. zu Demografie und Arbeitsmarktintegration von polnischen Zugewanderten in Deutschland und zu Narrativen in der deutsch-polnischen historisch-politischen Bildung. Auch die Frage, was Polonia-Beauftragte in Deutschland bewegen können, werden wir im Kreis der eingeladenen Expertinnen und Experten ansprechen.