70 Jahre nach der Gründung der ersten öffentlichen Bibliothek in Deutschland nach amerikanischem Vorbild, der Amerika-Gedenkbibliothek, verstehen sich öffentlichen Bibliotheken immer stärker als „Dritten Ort“: ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration, als ein Ort sozialer, kultureller und digitaler Teilhabe.
Zu fragen gilt, wie öffentliche Bibliotheken diesen Anspruch des Dritten Ortes umsetzen? Welche Möglichkeiten bestehen, um die Rolle der Bibliotheken als Orte der Partizipation und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, als „Orte gelebter Demokratie“ stärker auszubauen? Angesichts der neuen Bedrohungen für die Demokratie durch zunehmendes Misstrauen gegenüber der Demokratie, menschenfeindliche Einstellungen und Krisenunsicherheit müssen sich öffentliche Bibliotheken dringlich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie ihrer Rolle für den Erhalt und die Stärkung der Demokratie heute und in Zukunft gerecht werden können.
Gemeinsam mit unserem Gast Kai-Michael Sprenger, Direktor der neugegründeten Stiftung Orte der Demokratiegeschichte, diskutieren wir über die damalige, heutige und zukünftige Rolle der öffentlichen Bibliotheken als Orte der Demokratie. Der Beitrag von Kai-Michael Sprenger betrachtet Öffentliche Bibliotheken als Orte der Demokratiegeschichte. Er wird durch kurze Inputs aus den Studien und der Praxisarbeit von Minor ergänzt und im Kreis der eingeladenen Expert*innen diskutiert.