Jährlich münden eine Viertelmillion junge Menschen in den Übergangsbereich der beruflichen Bildung ein. In einer enormen Vielfalt von Maßnahmen, für die vor allem die Bundesländer und die Bundesagentur für Arbeit die Verantwortung übernehmen, werden eine ebenso große Vielfalt von Bildungsinhalten behandelt. Verbindendes Merkmal ist vor allem, dass damit keine qualifizierten beruflichen Abschlüsse erreicht werden, vielmehr sollen die Maßnahmen auf die Aufnahme einer Berufsausbildung vorbereiten.

Alle Erwartungen in den vergangenen Jahrzehnten, dass der Übergangsbereich nur eine temporäre Anomalie im klassischen Verständnis des Übergangs von Schule in die Berufsbildung wäre, haben sich nicht erfüllt. Stattdessen entstehen immer neue gesellschaftliche und pädagogische Herausforderungen, für die der Übergangsbereich Lösungen bieten soll.

Gemeinsam mit unserem Gast Michael Heister diskutieren wir im Rahmen der Labora Lecture, wie die aktuellen Herausforderungen, u. a. die Integration von Geflüchteten und die Digitalisierung der Bildung konstruktiv bearbeitet werden können.

In seinem Input geht Michael Heister besonders auf folgende Themen ein:

  • Für die fast 3 Millionen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Schulabschluss müssen uns Lösungen einfallen.
  • Auch bei der Integration Geflüchteter in den Ausbildungsmarkt sind wir als Gesellschaft nicht gut genug.
  • Dauern Berufsausbildungen in Deutschland zu lange?
  • KI und adaptives Lernen wird die (berufliche) Bildung verändern und kann Menschen ohne Berufsabschluss und Geflüchteten helfen.

Dies wird durch kurze Inputs von aus den Studien und der Beratungsarbeit von Minor ergänzt und im Kreis der eingeladenen Expertinnen und Experten diskutiert.

Zu unserem Gast

Prof. Dr. Michael Heister leitet seit 2009 die Abteilung „Initiativen für die Berufsbildung“ im Bundesinstitut für Berufsbildung.   Seine Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem die Durchlässigkeit in Bezug auf berufliche und akademische Bildung sowie Berufliche Bildung und KI.

Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Köln hat er im Bereich der Sozialpolitik promoviert. Von 1992 bis zum Jahr 2009 war er im Bundesministerium für Arbeit und Soziales tätig, zuletzt als Referatsleiter für Programme aus dem Europäischen Sozialfonds.

Er ist auch Honorarprofessor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit dem Schwerpunkt Personalmanagement sowie Mitglied der ACATECH Plattform Lernende Systeme.

Zu den Labora Lectures

Mit den Labora Lectures bringt die Minor – Labora Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis in einen intensiven Austausch zu Fragestellungen und sozialen Entwicklungen, die die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft betreffen. Wir zielen auf ein wechselseitiges Lernen zu innovativen Ideen, Methoden und Handlungsansätzen, um die Situation von marginalisierten oder benachteiligten Gruppen zu verbessern. Wir empfangen die Gäste mit jeweils einem besonderen Wein, weiteren Getränken und etwas Essen, das den Abend im Kaminzimmer begleitet. Die Labora Lectures werden in Kooperation mit Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung, Minor – Wissenschaft Gesellschaft und La Red – Vernetzung und Integration organisiert und durchgeführt. 

Die Labora Lectures laufen unter Chatham House Rules.